letzte Änderung: 17.09.2020

Ein Differenzumsatz, eine Korrekturbuchung oder Ausgleichbuchung sind unterschiedliche Bezeichnungen für das gleiche Problem. Diese Buchung wird von einer Zahlungsverkehrssoftware eingefügt, wenn sie Lücken in den Umsatzdaten entdeckt. Diese Art von Buchungen werden also nicht von der Bank geliefert, sondern werden vom Programm erzeugt, damit der Kontostand wieder plausibel ist und man die Lücke auch sehen kann.

Einer der häufigsten Gründe ist, wenn man einfach zu lange keine Daten aktualisiert hat. Viele Banken können aktuell lediglich 90 Tage (rückwirkend) an Umsatzdaten liefern oder sogar weniger.

Unter EBICS (eine Bankschnittstelle) treten diese Lücken „gerne“ auf, wenn gleichzeitig mehrere Zugriffe mit unterschiedlichen Programmen erfolgen oder wenn eine Verarbeitung nicht geklappt hat, weil eine Störung nach der Übertragung auftrat. Der EBICS-Server merkt sich nämlich für jede Auszugsdatei, dass er die Daten bereits geliefert hatte und liefert daher beim nächsten Abruf nur die „frischen“ Daten aus, also die, die noch niemand erhalten hat.

Folgende Programme benennen dies lt. meinen Suchdienst-Recherchen folgendermaßen:

Profi cash: Differenzumsatz
VR-NetWorld Software: Umsatzlücke
GLS eBank / windata, ALF-Banco: Korrekturbuchungen

Die meisten genossenschaftlichen Banken liefern die letzten 90 oder 60 Tage über die FinTS-Schnittstelle, einige auch weniger.
Liegen zwischen dem letzten Abruf, also dem vorhandenen Datenbestand und dem ersten möglichen Zeitraum Buchungen, können diese nicht mehr online abgerufen werden und die Software muss die entstandene Lücke ausgleichen und kenntlich machen. In den Umsatzlisten oder Kontoübersichten wird das dann mit Differenzbuchung, Ausgleichsbuchung oder Korrekturbuchung gekennzeichnet.

Wie kann man dieses Problem vermeiden?
Die Abrufe sollten z.b. monatlich erfolgen, damit keine Lücken auftreten.

Profi cash z.B. weist auf die versehentlichen Löschung eines Umsatzauftrages (Auftragsart UMS) deutlich hin.

Kontrollieren Sie, ob alle Konten regelmäßig abgerufen werden.

Kann man das reparieren und die Lücke füllen?

manuell:
Wenn Ihr verwendetes Programm manuelle Buchungen erlaubt, können Sie die Buchungen aus den Kontoauszüge der Bank ergänzen. Dies ist z.B. in der VR-NetWorld Software möglich (siehe Handbuch).

online:
Liegen die fehlenden Umsätez noch innerhalb des Abrufzeitraums, dann ist es möglich, die Lücke noch online zu füllen. In Profi cash können Sie den Umsatzjob zum betroffenen Konto manuell bearbeiten (per Doppelklick). Editieren Sie das Feld: „Umsätze ab“ entsprechend auf einen Tag vor der Lücke. Das lohnt sich auch, wenn nicht alles gefüllt wird, umso weniger muss man manuell nachpflegen.

Sie haben die Daten in einer anderen Software?
Haben Sie eine andere Software, z.B. eine App, die Sie häufiger benutzen, dann hat diese womöglich die fehlenden Daten gespeichert. Wenn Sie die Umsatzdaten exportieren, wählen Sie idealerweise das Austauschformat MT940 oder CAMT. Dies ist z.B. mit GLS mBank oder subsembly Banking4A, Banking4i kein Problem.

In GLS mBank / subemblys Banking4 wählen Sie das Konto an, so dass Sie die Umsätze sehen. Wählen Sie „Export“ und unter „Was“ wählen Sie Umsatzdaten aus. Den Zeitraum wählen Sie so, dass die Lücke überdeckt wird. Das korrekte Dateiformat ist aktuell meist noch Swift MT940 in Zukunft wird es mehr und mehr CAMT werden, das XML-Dateien liefert.


Programmabstürze als Ursache

Treten bei der Verarbeitung der Umsatzdaten Fehler auf, dann kann dies auch eine Ursache für Datenlücken sein. Passiert dies häufiger, sollte man unbedingt die Ursache prüfen. Oft fehlen Updates, die Installation ist „nicht sauber“ oder ein Virenscanner reagiert überempfindlich. Gerade letzteres tritt häufig auf, weil Schutzprogramme selbstverständlich bei Bankadressen „besonders aufmerksam“ reagieren müssen und auch die abgeholten Daten immer individuell sind.

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