Soweit ich gehört habe, werden Geldwäscher dringend gesucht – einerseits von den Ermittlungsbehörden – andererseits von den Betrügern, die einen sicheren Weg suchen, irgendwie anonym an das Geld zu kommen. Denn bei dem Thema, um das es bekanntermaßen in meinem Blog geht, haben Betrüger immer ein großes Problem: Es handelt sich um Konten. Geld kann also bei Überweisungsbetrug nur wieder auf andere Konten transferiert werden, deren Inhaber ja der kontoführenden Bank bekannt ist. Damit dieses Geld anonym wird, muss es also irgendwohin geschleust werden.
Gerüchteweise gab es einige Zeit hier Engpässe: Es waren nicht genug Geldwäscher da, also leichtgläubige Menschen, die auf dubiose Jobangebote hereinfallen und das Geld anonym weiterschleusen. Durch SEPA wird der Geldtransfer ins Ausland natürlich erleichtert.
Da gibt es einige Methoden: Soll Geld transferiert werden, nutzen Betrüger gerne Transferdienstleister wie Western Union, MoneyGram und Co. Abgephishtes Geld wird überwiesen, in bar abgeholt, beim Geldienstleister eingezahlt und auf der Gegenseite im Ausland an einem von den Drahtziehern geschickten Geldboten ausgezahlt. Soweit, so bekannt. Der Geldwäscher ist der Empfänger der Geldsumme, auf den überwiesen wurde. Diese Person wird man als erstes zur Verantwortung ziehen und es hat sich eigentlich inzwischen herumgesprochen, dass es keine gute Idee ist, einen solchen Geldwäschejob anzunehmen. Nach ein paar Tagen klopft die Polizei eh an die Tür…
Anscheinend unbekannter ist, dass mit den erbeuteten Zugangsdaten Waren bestellt und weitergegeben werden. Diese Waren werden dann an einen ahnungslosen Menschen geliefert, der diese Waren, häufig hochwertige und gut wiederverkäufliche Notebooks und Smartphones, per Paketdienst weiterschickt oder bei sich abholen lässt. Hier spielen erbeutete Kreditkartendaten, Lastschriftbetrug und Vorkasseüberweisungen eine Rolle, mit denen in schnell liefernden Shops oder in der Bucht bezahlt wird. Oft werden hier auch Betrugsmethoden kombiniert.
So sieht eine typische Anwerbe-Mail aus: Handelagenten gesucht.