Wenn sich die Umsatzdaten rückwirkend verändern, kann es bei ZV-Programmen mit FinTS-Schnittstelle zur Anzeige vermeintlich doppelter Buchungen kommen.

betroffene Programme:

  • Macgiro
  • iOutbank
  • BankX
  • collmex
  • Mensamax

Abhilfe: Die Umsatzdaten seit dem Auftreten der doppelten Umsatzdaten müssen gelöscht und dann noch einmal abgerufen werden.

Man muss dabei darauf achten, dass die Daten nur ab dem gelöschten Datum abgerufen werden, an dem die doppelten Umsätze auftraten.


Woran liegt das?
FinTS-Programme holen die Bankdaten vom Bankserver selbstverständlich immer bis zur aktuellen Sekunde ab, die Aktualität ist ja auch ein besonderer Vorteil des Verfahrens. Die Umsatzdaten werden also auf Anforderung bis Stand „jetzt“ generiert. Damit keine Lücken im Datenbestand auftreten, muss die Software also Umsatzdaten „überlappend“ abholen, der aktuelle Tag ist ja noch nicht abgeschlossen. Einige Programme haben hier auch einen größeren „Puffer“ und holen z.B. einige Tage mehr ab.

DebuggingUmsatzdaten sind nun aber leider nicht durchnummeriert, zumindest in den klassischen MT940 Formaten nicht. Eine Software kann also die Buchung nur anhand des Inhalts unterscheiden und als „bekannt“ oder „neu“ erkennen.

Ändern sich diese Daten rückwirkend, z.B. durch Änderungen des Banksystems, dann haben einige Programme mehr oder weniger große Schwierigkeiten, die bereits vorhandenen Daten von den neuen Daten zu unterscheiden, sofern sie nicht generell den alten Bestand löschen.

Dass Buchungen doppelt verarbeitet wurden, ist natürlich am Kontostand verifizierbar. Durch simples Zusammenrechnen sollte also ein Programm durchaus erkennen können, dass „etwas nicht stimmen kann“, wenn Buchungen im System doppelt sind. Man kann also eine Warnung oder einen Hinweis auf doppelte Buchungen durchaus erwarten.

Ausrufezeichen_SchildIch empfehle allen Programmierern dringend, über den Wechsel zum zeigemäßeren CAMT-Format intensiver nachzudenken, weil hier ein Konvertierungsproblem wegfällt.

Die Änderung wird in den nächsten Monaten bei allen Genossenschaftsbanken am Rechenzentrum ex-GAD in Münster durchgeführt.

>> Diskussion im onlinebanking-forum

2 Thoughts on “FinTS/HBCI: vermeintlich doppelte Umsätze bei GLS Bank

  1. Hallo,

    sind diese Probleme momentan noch aktuelle oder wurden diese bereits behoben. Sprich sie gehören der Vergangenheit an?

    Viele Grüße

    • Raimund on 15. August 2016 at 19:35 said:

      Hallo,
      aktuell sollte dies aktuelle Problem nur noch bei ganz wenigen Banken eine Rolle spielen, z.B. bei denen, die mehr als drei Monate Umsatzdaten liefern. Dazu ist abhängig vom Umstellungstermin der Bank auf das neue Banksystem.

      Akut würde es aber auch wieder werden, sobald Veränderungen durchgeführt werden.
      Bei vielen Programmen ist die Doublettenerkennung, nicht zuletzt durch die frühen Informationen durch Banken wie die GLS Bank, verändert und verbessert worden. Die Fehlerquote ist bei aktueller Software geringer geworden und sollte sich durch die Umstellungen auf die SEPA-Formate (CAMT) weiter entschärfen.

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